Idrissa arbeitet als Beamter in Dakar, doch durch die von internationalen Institutionen auferlegten Sparmaßnahmen verliert er plötzlich seine langjährige Anstellung. Der einst stolze Familienvater wird so unerwartet von der finanziellen Sicherheit seiner Frau, einer erfolgreichen Ärztin, abhängig. Für Idrissa ist dies nicht nur ein wirtschaftlicher, sondern auch ein persönlicher Schlag, der sein Selbstverständnis als Mann tief erschüttert.
Der Film entfaltet sich als Mischung aus Drama und satirischer Gesellschaftskritik: Idrissas verzweifelte Suche nach Würde führt ihn von skurrilen Begegnungen mit einem Marabout bis hin zu tragikomischen Versuchen, seine Stellung zurückzuerlangen. Zugleich erzählt der Film von den Herausforderungen der jungen Generation. Während sich Idrissas Tochter studentischen Protestbewegungen anschließt und sich für eine bessere Zukunft im Senegal einsetzt, spielt ihr Freund mit dem Gedanken, sich eine Zukunft im Ausland aufzubauen. Mit feiner Ironie beleuchtet „A Tooth for a Tooth“ die Folgen neoliberaler Politik, patriarchaler Strukturen und die Verletzlichkeit traditioneller Rollenbilder. Dabei gelingt es dem Film, soziale Missstände auf den Punkt zu bringen und gleichzeitig universelle Fragen nach Stolz, Macht und Zukunftssorgen zu stellen. |